SLITS

Return Of The Giant Slits

Doppelmogelpackung. Das Label Blast First Petite ist nicht Blast First, und "Return Of The Giant Slits" ist die Art von Album, die man schon vor 25 Jahren gehasst hat: Denn es ist ein Album von einer Band, von der man schon mal gehört hatte, man läuft als junger Punk also an diese Platte einer als "Punkband" bekannten Band ran, kauft sie und stellt zu Hause fest, dass das vor allem eines nicht ist, nämlich die Art von Punk, die man hören will.

Eine ähnliche Mogelpackung war seinerzeit das "The Sin Of Pride"-Album der UNDERTONES, das man auch nur mit vielen Jahren Distanz genießen kann. Und ein solches Werk ist "Return Of The Giant Slits": Die Band um Ari Up hatte 1979 mit "Cut" ein Meisterwerk des feministischen Punkrocks veröffentlicht und nebenher das Riot Grrrl-Genre begründet, doch zwei Jahre später war Punk für die SLITS vorbei und Reaggae, Dub und Weltmusik regierten ihre Welt.

Klar, aus heutiger Sicht ein interessantes Phänomen, doch verhält sich "Return ..." zu "Cut" wie ein alkoholfreies Bier zu einem frisch eingeschenkten Weizen: Kann man, muss man aber auf keinen Fall.

Ein wunderbarer Staubfänger für die Sammlung, ein klassischer Komplettierungskauf, ansonsten aber todlangweilig, daran ändert auch die Bonus-CD mit weiteren Dubversionen und alten Interviewschnipseln nichts.

Und schäbige Krönung: Ein Booklet mit Hintergrundinfos fehlt völlig. (3)