STU THOMAS

Devil And Daughter

Der Name Stu Thomas war mir trotz einer Affinität zu Oz-Rock bisher nicht untergekommen, obwohl der Mann schon seit Mitte der 90er bei KIM SALMON & THE SURREALISTS gespielt hat. Seine erste Solo-Platte entstand 2003, die EP "Resonance" - zuvor war er allerdings bereits unter dem Namen THE BRASS BED aktiv -, gefolgt 2004 von "Devil And Daughter", die jetzt auch mal außerhalb Australiens erschien.

Ein durchweg sehr ruhige Angelegenheit, irgendwo zwischen dem kaputten Swamp-Blues der SCIENTISTS, den düsteren Balladen eines Nick Cave und den atmosphärischen Momenten von DIRTY THREE. Letztendlich ist "Devil And Daughter" eine Folkplatte, allerdings eine mit australischem Touch, spärlich aber interessant mit Piano, Violine, Sitar oder Akustikgitarre instrumentiert, getragen von Thomas' markantem, aber nicht übermäßig spektakulärem Gesang, der immer deutlich aufgewertet wird, wenn er sich im Duett mit wechselnden Sängerinnen präsentiert.

Wobei "Devil And Daughter" insgesamt das gewisse Etwas fehlt, um zu einem herausragenden Stück australischer Rockmusik zu werden. Songwriterisches Unvermögen oder Stillosigkeit kann man Thomas allerdings auch nicht vorwerfen, denn alle zwölf Tracks, darunter auch eine gelungene extrem düstere und schleppende Version von Cashs "Folsom prison blues", bemühen sich um vielschichtige und kontrastreiche Sounds, auch wenn es an echten Höhenpunkten fehlt, die die etwas lethargische Gesamtatmosphäre etwas aufgelockert hätten.

(7)