BILLY IDOL

The Very Best Of

Eigentlich fing ja alles ganz gut an mit Billy Idol: von 1976 an war er Sänger von GENERATION X, einer der frühen Londoner Punkbands. Nach deren Auflösung ging er nach New York, ließ sich mit Steve Stevens ein, und gemeinsam unternahm man den Versuch "to make punk sexier".

Das Resultat? Man kennt es ... Billy Idol wurde zur Achtziger-, äh, "Stilikone", veröffentlichte mit "Rebel Yell" 1983 ein Album, das jeden Dorfpunk Anfang der Achtziger, der abgeschnitten von "richtigem" Punkrock sein Dasein fristen musste, elektrisierte, und der zwar eigentlich längst ein Poppper war, dessen spiky blonde Haare aber dennoch ausreichten, um von Eltern als Gefahr wahrgenommen zu werden.

Wahrscheinlich liegt es also daran, dass ich "White wedding" bis heute mag, dass "Rebel yell" für mich bei aller furchtbaren Bombastrockigkeit nicht durchfällt, dass "Eyes without a face" auf ewig in mein Gedächtnis eingebrannt ist.

Fehlen darf natürlich auch nicht das aus GENERATION X-Zeiten stammende "Dancing with myself", die Dorfpunk-Pogo-Hymne schlechthin, tja, aber dann hört es auch schon auf ... "Catch my fall", "To be a lover", "Sweet sixteen", "Mony, Mony" - man schämt sich beinahe, die sterilen Retortensongs sofort wiederzuerkennen, aber was in den Achtzigern per Dauer-Radio-und Party-Einsatz ins Hirn gebrannt wurde, kann wohl dereinst nur Alzheimer wieder auslöschen.

Und: Etwas weniger schlimm als das Weihnachtslieder-Album, das Herr Idol vor zwei, drei Jahren veröffentlichte, sind diese Hits allemal. Ein Grund, diese neue Best-Of-Kopplung nebst DVD-Videoclip-Sammlung zu kaufen? Mitnichten.

Ich empfehle Spätgeborenen GENERATION X sowie den Flohmarktkauf eines abgenudelten "Rebel Yell"-Vinylexemplars, das muss reichen.