CAPRICORNS

River, Bear Your Bones

Nein, auch mit Songtiteln wie "Drinking water from the skull of a hanged man", "Tempered with the blood of beasts" oder "November suicides" werden es CAPRICORNS nicht schaffen, ihrer Musik einen "evil touch" zu verleihen.

Sie werden weiterhin innerhalb der dunklen und "bösen" Doom-Horde daran erkannt werden können, dass sie lächeln (und sei es nur über ihre Songtitel). Das soll nicht heißen, dass die kürzlich zum Trio geschrumpfte Londoner Band nicht über mächtige Riffs verfügte oder nicht wüsste, wie man ordentlich schleppend musiziert, im Gegenteil.

Aber stärker noch als auf dem auch schon nicht sehr düsteren Vorgänger "Ruder Forms Survive" von 2005 oder ihrer 2004er Debüt-EP spürt man auf "River, Bear Your Bones" eine positive, lebensfrohe Stimmung, die man in diesem Genre ja sonst eher selten findet.

Das liegt gar nicht mal daran, dass CAPRICORNS ihre mittlerweile wieder rein instrumentalen Songs gerne mal psychedelisch werden lassen oder um das Prinzip einer vernünftigen Dynamik innerhalb der Arrangements abseits gängiger Metal-Strukturen wissen; ihnen scheinen genreübliche musikalische Klischees und Muster generell scheißegal zu sein.

Seien es simple Laut/leise- und Schnell/langsam-Wechselspiele oder das Kokettieren mit musikalischen Extremen. Vielleicht sind CAPRICORNS einfach nur eine verdammt gute Rockband, die trotz aller musikalischen Parallelen zu Metal, Doom oder Postrock in der Lage ist, über all diesen Klischees zu stehen.

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