CASPIAN

The Four Trees

Postrock scheint mir ja sowas wie der neue Melodycore zu sein - es gibt inzwischen derart viele Bands, dass man nicht nur den Überblick zu verlieren droht, sondern auch gar nicht die Zeit hat, um sich auf all das einzulassen, was da auf potenzielle Hörer losgelassen wird.

Außerdem ist bei der Masse auch vieles dabei, das zwar gut ist, aber nicht wirklich aus dem Brei heraussticht. So scheint es zunächst auch bei CASPIAN zu sein, die geradezu konservativ an die Sache herangehen und einen zwischen ISIS und EXPLOSIONS IN THE SKY angesiedelten, instrumentalen Pathosrock spielen, der zunächst ganz unscheinbar daherkommt, weil die Mittel eben dieselben sind.

Bei näherer Betrachtung zeigen sich aber die Qualitäten des Quartetts: Mehr als bei vielen Genrekollegen sind die Stücke das Quäntchen griffiger, die Stücke eine Ecke durchdachter und dramaturgisch packender, so dass "The Four Trees" sich dann doch vom Gros der anderen abhebt.

Angenehm, sehr angenehm. (8)