GRIDLINK

Amber Gray

Der Grund dafür, diese beiden Releases (beides EPs) in einer Rezension zu behandeln, liegt in der Person Jon Chang begründet: Der war einst Frontmann der japanischen Extremsportler DISCORDANCE AXIS und leiht sowohl GRIDLINK wie HAYAINO DAISUKO seine Stimme, die sicher zu den beeindruckendsten im Extremcore-Genre zählt: So artikuliert, manisch und überdreht kann sonst kaum einer intonieren, und der Kerl brüllt ja nicht nur hier und da mal, sondern eigentlich immer, den ganzen Song hindurch - Extremsport eben.

In 11:47 können GRIDLINK elf fauchende, überschallschnelle Tracks unterbringen, doch der Vierer schafft es, diese Songminiaturen nicht nur anzureißen, sondern Hardcore-Nummern auf die Hälfte, ein Drittel ihrer normalen Länge zu reduzieren, dabei aber immer extrem sauber zu spielen.

Erschreckend präzise Blasts, die begeistern. HAYAINO DAISUKO hingegen ist in Sachen Spielzeit das Gegenteil: Hier bringen es vier Nummern auf 14 Minuten. Changs Stimme steht nicht so im Vordergrund, die Songs sind zwar immer noch schnell, aber in Relation beinahe schon Midtempo, und musikalisch ist mir dann doch hier und da eine Spur zu viel Metalgenudel im Spiel, und das Drumming ist weitgehend nur stumpfes Geboller.

Dennoch, auch dieser Release hat seinen Reiz, für sich genommen sowieso, doch in direkter hausinterner Konkurrenz sind GRIDLINK die eindeutigen Gewinner. (8/6)