Da soll mir doch mal einer erklären, dass Musik nicht wichtig ist. Dann kommt doch und brennt mein Haus nieder. Dann tut doch all die Dinge mit mir, von denen mein Großvater mir immer erzählt. Die während der Kriegsgefangenschaft so mit einem angestellt werden.
Und doch: "Nein!", werde ich rufen. Niemals werde ich mich abwenden. Niemals werde ich nicht tanzen. Niemals werde ich still halten, wenn solche Musik aus den Boxen an meine Ohren dringt.
Niemals werde ich mich unwohl fühlen, mich nicht wieder aufrichten lassen, wenn etwas auf diese Art und Weise an mich herangetragen wird. Niemals werde ich mich nicht freuen, wenn ein Cover bunt bedruckt, liebevoll gestaltet und zum Aufklappen danach lechzt, von mir gehegt und gepflegt zu werden ...
Natürlich ist das Gerede. Natürlich braucht keine Mensch Plattenrezensionen. Aber wenn sogar mein Opa sagt, dass "die Platte da aber toll aussieht", was zur Hölle will man mir dann noch entgegnen? Vor allem, wenn das abgefeimte Ding auch noch höllisch klug und gut klingt? Also doch: es gibt sie noch.
Und sie wird bleiben. Gute Musik. Voller Post-Irgendwas, voll von meisterlichem Frickel, voller Leidenschaft. Sie ist nämlich stärker, als all das die Sinne zersetzende Gedröhne da draußen.
Ohren auf, Hirn auf, Herz auf: Und dann einfach nur rein damit ... Denn here comes Musik!
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #79 August/September 2008 und Jörkk Mechenbier