REVEREND BEAT-MAN

Surreal Folk Blues Gospel Trash Vol. 3

Wenn da unten eine Hölle ist, wird er dort landen: Pastor Beat-Man aus der Schweiz ist zurück und predigt den Rock'n'Roll - diesmal allerdings nicht nur auf das Akustische beschränkt wie bei den Alben "Surreal Folk Blues Gospel Trash" Vol.

1 und Vol. 2, sondern um die visuelle Komponente erweitert. Zu 18 Songs wurden in den letzten Jahren Videoclips gedreht, fast jeder von einem anderen Filmemacher, sämtliche mit einem Null-Budget, nur mit Hilfe von Freunden, und das Ergebnis ist ein mächtiges Dokument überschäumender Kreativität und No-Budget-D.I.Y.-Mentalität - "The Beat-Man Way" goes movie.

Schlagt mich, aber das hier ist große Kunst: Hier werden keine von Erstsemester-Filmstudenten gebastelten Filmchen geboten, sondern in jedem Einzelfall ein sorgsam auf die krude Beat-Man'sche Rock'n'Roll-Gospel-Punk-Show zugeschnittener Kurzfilm, jeder in einer eigenen Ästhetik, oft schwarz-weiß, oft mehr nach Mittlerem Westen als nach Berner Oberland aussehend, mit Go-Go-Tänzerinnen, einsamen Männern, Alkohol, jeder Menge religiöser Symbolik und Taufszenen, die locker als Blasphemie durchgehen.

Mein Hit ist allerdings der mit Muppets ähnlichen Puppen gedrehte Clip zum die gesamte Beat-Man-Idee auf den Punkt bringenden "The Beat-Man way". Großes Kino, in jeder Hinsicht, und unbedingt sehenswert.

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