EMILIANA TORRINI

Me And Armini

Eine Isländerin mit italienischen Wurzeln, die nicht nur durch ihre Herkunft Vergleiche mit Björk geradezu provoziert, denn auch stimmlich tendiert Torrini in eine ähnliche Richtung, ist aber weniger exaltiert.

Das gilt auch für ihr neues Album, ihr bereits drittes, das sich in entspannt folkigen Sphären bewegt, mit fließenden Übergängen in stilistisch eindeutigere Bereiche der Populärmusik, wie etwa Reggae oder Synthiepop.

Ein gänzlich unbeschriebenes Blatt ist Torrini allerdings nicht, denn ihre Stimme ist beim "Gollum's song" in "The Lord of the Rings: The Two Towers" zu hören, und Kylie Minogue griff sie beim Songwriting auch schon unter die Arme.

Man ist bei diesem an sich recht sympathischen Album etwas hin und her gerissen, ob das nicht nur eine etwas coolere, indierockigere Version von Dido oder Nelly Furtado ist, oder eine tatsächlich ernst zu nehmende Künstlerin, die eine deutlich längere Halbwertzeit hat.

Abgesehen von diesen Überlegungen gibt es auf "Me And Armini" genügend wirklich gehaltvolle Songs, wie das erstaunlich schräge "Jungle Drum" oder das monoton minimalistische, bluesrockige "Gun", bei denen sich Torrini von einer düsteren, undergroundigeren Seite präsentiert, abseits vom sonstigen luftig-leichten Dreampop dieses geschmackvollen Albums.

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