JOEY CAPE

Bridge

Seit Jahren wird die Liste der Punkrock-Sänger, die Verstärker gegen Akustikgitarre und Band gegen Vierspur-Aufnahmegerät tauschen, immer länger. Nun legt auch Joey Cape, Sänger von LAGWAGON und BAD ASTRONAUT und Gitarrist bei ME FIRST AND THE GIMME GIMMES und THE PLAYING FAVORITES, sein erstes Album unter eigenem Namen vor.

Zwar konnte er schon vor Jahren erste Erfahrungen als Solokünstler sammeln, als er mit seinem Labelkollegen Tony Sly von NO USE FOR A NAME ein Splitalbum mit Akustikversionen ihrer jeweiligen Band veröffentlichte.

"Bridge" ist aber Joeys Debüt, wenn es um gänzlich eigenständige Kompositionen geht, die von Anfang an als Akustiksongs gedacht waren. Aber auch diesmal haben einige Lieder Gemeinsamkeiten mit LAGWAGON, wenn auch unter umgekehrten Vorzeichen.

Fünf der zwölf Stücke sind nämlich auch auf dem jüngsten Album der Band zu hören, das einen Monat zuvor erschienen ist. Doch diesmal ist es die Band, die sich das Solomaterial von Joey Cape geliehen hat.

Irgendwie wird man dabei den Eindruck nicht los, dass die Lieder in den fragileren und ruhigeren Versionen hier mindestens genauso gut klingen, wenn nicht gar besser, als in den Punkrock-Versionen.

Insgesamt zählen diese zwölf Songs zu den besten, die der viel beschäftigte Herr Cape in den letzten Jahren geschrieben hat. Man kann auf Nachschub nur hoffen. (8)