MAKEOUT PARTY

Play Pretend

Es hat sich also doch gelohnt, Sonntag für Sonntag in aller Herrgottsfrühe aufzustehen, alle nennenswerten Trödelmärkte von Anaheim, CA abzuklappern und mit säckeweise Platten von Helden wie QUICK, RASPBERRIES, PLIMSOULS, 1910 FRUITGUM CO.

oder etwa der größten Band seit den BEATLES, den mächtigen ARCHIES heimzufahren. Denn diese Platten legten den Grundstein für MAKEOUT PARTY, einem großartigen, niedlichen, naseweisen und ausnahmslos talentierten Musizierzirkel aus der verschlafenen Vorstadt von Los Angeles.

So unscheinbar sie ausschauen, so tiefgründig gehen sie dabei zur Sache, die eigentlich oberflächlichste Angelegenheit der Welt, einen guten Popsong nämlich, mit soviel Tiefgang wie möglich zu spielen.

Und wem die Wiedervereinigung von Dave Edmunds und Nick Lowe als ROCKPILE mehr bedeutet als etwa die BEATLES-Reunion, der kann ja nur das genau richtige Weltbild haben. Die zehn knappen Songs auf "Play Pretend" sind jedenfalls so knapp wie möglich, so sparsam wie nötig und zudem so sehr clever verpackt, dass ein Top-Songwriterteam wie Kasernetz/Katz oder Lennon/McCartney wie kleine Schulbuben dasteht.

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