OXFORD COLLAPSE

Bits

Es ist schon erstaunlich: Die Musiker sind an ihren Instrumenten wirklich hörbar limitiert, der Sound macht einer Proberaumaufnahme selten ernste Konkurrenz. Und die Songs? Die hauen einen um! Die rumpelige Darbietung, die sympathischen Ungenauigkeiten, der Lärm - all das kann die charmanten Melodien nicht verhüllen.

Soweit liegt die Vermutung nahe, die THERMALS hätten hier Pate gestanden. Blickt man aber auf die Geschichte von OXFORD COLLAPSE, dann erscheint das eher unwahrscheinlich. Das Trio hat sich vor sechs Jahren in Brooklyn gegründet, ist also so alt wie die Labelmates aus Portland, und legt mit "Bits" schon das vierte Album vor.

Auch die Herangehensweise an die Songs ist nicht vergleichbar. OXFORD COLLAPSE sind keineswegs so geradlinig, vielmehr haben sie Spaß daran, ihren Songs unterschiedliche Stile und Stimmungen zu verleihen.

Da haben wir den aufmüpfigen Opener "Electric arc", das verträumt lärmige "Birthday wars", das euphorische "Back of the yards" und nicht zuletzt das schöne Cello-Intermezzo namens "Featherbeds".

Rote Fäden spinnen eben der Sound, die charismatische Stimme von Michael Pace und vor allem dieser eine Baustein im Song - meistens der Refrain -, der noch mal eins draufsetzt und alle Freunde herrlicher Harmonien in Entzücken versetzt.

Sup Pop hat viele Charakterköpfe im Programm. Die hier sind auch welche, aber die freundlichsten und zugänglichsten, die ich seit langem gehört habe. (9)