PETE UM

No Pressure

Der schüchterne Pete Um brauchte eine geraume Weile, bis er sich und seiner Umwelt eingestehen konnte, dass er so was wie ein Künstler ist. Wohl ebenso lange werkelte der "tape-artist" in guter LoFi-Manier an seinen Kassetten, bis er sich 1996 einen Computer anschaffte.

Ab da war er wohl nicht mehr zu bremsen. Petes Kunst besteht darin, viele verschiedene Geräuschsegmente auf Tonträgern festzuhalten, mit Gesang beziehungsweise Sprachfetzen zu versehen und zu Songs zusammenzubasteln.

Der Herr aus Cambridge veröffentlichte nun unlängst sein Erstlingswerk auf Gagarin Records, dem Label, auf dem unter anderem auch die geschätzte Brezel Göring (STEREO TOTAL) und Jacques Palminger (STUDIO BRAUN) zu Hause sind.

"No Pressure" ist elektronisch, der Grundton ist avantgardistisch poppig. Einige Stücke sind minimalistisch, rein instrumental und wirken teilweise sphärisch, ambientös und düster, scheinen einem kreativen Chaos zu entspringen, das allerdings in sich stimmig ist und ein Gefühl von verstörender Harmonie hinterlässt.

Pete Um ist demnächst im Zuge des zehnjährigen Labeljubiläums auf Tour durch Deutschland. Ihr solltet dem Herrn auf jeden Fall einen Besuch abstatten! (9)