SHINY GNOMES

Spirit Of The Band

Die SHINY GNOMES aus Nürnberg waren in Sachen deutschen Psychedelic-Rocks bisher durchaus nicht die schlechteste Adresse, an die man geraten konnte. Ihre erste EP "Sexmaniac" erschien 1986 bei Glitterhouse und der 1987 folgende Longplayer "Some Funny Nightmares" war ein guter Freund meines Plattenspielers, alleine schon wegen des sehr schönen "Lazing at Desert Inn".

Danach verlor ich die Band um Stefan Lienemann aka Limo etwas aus den Augen, die zwischenzeitlich sogar mal bei der Polygram landeten. Aktiv war Limo seitdem immer irgendwie, unter anderem mit seiner ehemaligen Lebensgefährtin Fit.

Und mit "Spirit Of The Band" gibt es jetzt ein neues Album, das allerdings wenig an die frühen Psychedelic/Garage-Tage erinnert, stattdessen gibt es perfekt durchproduzierten, manchmal schon etwas allzu aufdringlichen Normalo-Rock mit netten Melodien, aber davon hatten die SHINY GNOMES ja schon immer reichlich.

Leider ist "Spirit Of The Band" ein typischer Fall von musikalischer Stagnation, wo man irgendwie ein größeres Publikum bedienen will, dabei aber auf Sounds hängen geblieben ist, die mindestens zehn Jahre zu spät kommen, wie etwa der zweite Song "Party in june" mit seiner angestaubten PRIMAL SCREAM/CHARLATANS/STONE ROSES-Rave-Rhythmik.

Meine Güte, Limo, keine Platten mehr gekauft in den letzten Jahren? Man kann sich "Spirit Of The Band" allerdings durchaus schön hören, denn bei aller Klischeehaftigkeit besitzen die SHINY GNOMES eine sympathische Eingängigkeit, die sehr leicht hängen bleibt, und glücklicherweise war Herr Lienemann auch immer ein angenehm charakteristischer Sänger, der hier viele Schwachstellen ausbügeln kann.

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