ARTHUR RUSSEL

Love Is Overtaking Me

Der am 4. April 1992 in New York an den Folgen der Immunschwäche AIDS verstorbene Arthur Russel war ein US-amerikanischer Cellist, Sänger, Komponist und Produzent und wohl nur wenigen Eingeweihten ein Begriff.

Bereits als Kind begann er Cello zu spielen und ging 1968 nach San Francisco, um sich dort einer buddhistischen Kommune anzuschließen. Später zog es ihn nach New York. Hier machte er sich als (Underground-)Disco-Visionär und Avantgarde-Cellist – zumindest in den New Yorker Musikerkreisen – einen Namen und arbeitete später mit Künstlern wie dem Beat-Poeten Allen Ginsberg sowie den Musikern Philip Glass oder David Byrne zusammen.

Erst in diesem Jahrtausend wurde sein Werk einer größeren Öffentlichkeit bekannt. Seine frühen Folk- und Pop-orientierten Werke waren bisher gänzlich unbekannt und werden jetzt erstmalig veröffentlicht.

Während sich die erste Hälfte der 21 Stücke auf „Love Is Overtaking Me“ hauptsächlich auf akustische Folk- und Country-Songs konzentriert (unter anderem das großartige „I couldn’t say it to your face“), aufgenommen in den 70er Jahren, gibt es im zweiten Teil viele Pop-Perlen aus den frühen 80er Jahren zu entdecken, wie die New Wave-angehauchten Stücke „Big moon“ und „Your motion says“ oder das CURE-mäßige „Planted a thought“.

Ich bin jedenfalls überrascht, wie ausdrucksstark und gefühlvoll Arthur Russel zur Sache ging.