AUDIENCE

Dancers And Architects

THE AUDIENCE aus der fränkischen Schweiz waren immer ein bisschen anders als ihre Kollegen und Brüder von PLANE IS ON FIRE, YUCCA und ROBOCOP KRAUS, da dem allgemeinen Indierock immer eine gehörige Komponente 70er-Jahre-Glamrock mit der für AUDIENCE charakteristischen Hammondorgel beigemischt war.

Die ist auch immer noch dabei, allerdings lässt sich in der Gesamtbetrachtung schnell feststellen, dass dieses zweite Album ein gutes Stück angepasster ist; so sind gut die Hälfte der Songs absoluter Indie-Standard und tanzgerecht produziert, was die Atomic Café- und Frizz Club-Kids dieses Landes freuen dürfte.

Doch sich nur an dieser Komponente festzuhalten, würde dem Album nicht gerecht werden. Gerade in der Mitte befinden sich einige durch ein sehr bewusstes Songwriting hervorstechende, beeindruckende Lieder, die THE AUDIENCE wieder ins Licht des leicht progressiven Rock rücken, die zwischen LSD und Musical-Attitüde ihren Weg gefunden haben und von dem unverkennbaren Wechsel aus Haupt- und Backgroundgesang und der treibenden Bass/Schlagzeug-Sektion leben.

Wie der Titel es schon prophezeit, gelingt AUDIENCE der Spagat zwischen Abhotten und Hinhören, eben ein Album für Tänzer und Architekten.