CALLEJON

Zombieactionhauptquartier

CALLEJON sind ein Internetphänomen. Durch ihren „He-Man“-Hit „Snake mountain“ hat der Kölner/Düsseldorfer Fünfer große Popularität im Netz bekommen und konnte sich von dem Lokalband-Status schnell lösen.

Nach einem Demo, zwei EPs, einem Album, mehreren Besetzungswechseln und sehr viel hartem Touren durch ganz Deutschland wurde Nuclear Blast auf die Band aufmerksam. Nun ist es soweit für den ganz großen Wurf, das Album „Zombieactionhauptquartier“ ist raus, es wird gepusht, viele sprechen von DER Metalcore-Platte des Jahres und die Fans sind begeistert.

Ich aber nicht. Denn hier kommen keinerlei Stimmung beziehungsweise Emotionen auf: Das Album ist weder außergewöhnlich aggressiv noch melancholisch noch lädt es zum Party machen ein. Denn was hier geboten wird, geht gar nicht mehr altbackener.

Standardisierte IN FLAMES-Melodic-Death-Riffs sind hier gang und gäbe, dazu der abgenudelte Wechsel von gekeiften Screamo-Vocals in der Strophe und Gesang im Refrain von Sänger Basti. Vor allem die Refrains sind schrecklich, da sie vor Pathos nur so überquellen, dass mir die reichliche Körperbehaarung zu Berge steht.

Der Sound ist wieder einmal, typisch für moderne Produktionen, einfach nur überproduziert und steril. Das haben Bands wie NARZISS schon vor Jahren gemacht und zwar besser. Was man der Band anrechnen muss, sind ihre teils deutschen Lyrics, die wenigstens etwas frischen Wind durch eine verstaubte Szene blasen.

Und was ich von „Porn from Spain“, halten soll, bei dem Niko von den Asi-Rappern K.I.Z. „Styles kickt“, weiß ich auch nicht so ganz.