FUZZTONES

Horny As Hell

Eine lange entbehrungsreiche Zeit des Wartens war es für Fuzztones-Fans: Satte fünf Jahre ließ Rudi Protrudi verstreichen, bis er sich nach der überaus guten (vermutlich der zweitbesten FUZZTONES-LP) „Salt For The Zombies“ endlich mal wieder mit einer LP zurückgemeldet hat.

Die SONICS-Mini-LP zählt natürlich nicht mit, außerdem war dieses Projekt ja sowieso völlig uninteressant. Nun, was hat es denn mit der gewohnt großspurig betitelten „Horny As Hell“-LP auf sich? Die Songliste sieht auf den ersten Blick nicht wirklich viel versprechend aus.

Könnte mal wieder eine „Best-Of“ oder auch eine Live-Platte sein, ist der erste Gedanke. Nein, es sind stattdessen nur Neueinspielungen von FUZZTONES-Songs aus den letzten 28 Jahren. Und weil Rudi ja seinem „Dirty Old Man“-Ruf gerecht werden muss, ist es diesmal alles noch ein klein wenig schmieriger als sonst ausgefallen.

Vier laszive Paradiesvögel im Background, eine dreiköpfige Blas-Sektion und statt der Vox-Continental eine Hammondorgel, und ab geht die Paisley-Porno-Punk-Party. Garage-Soul, das ist wohl das neue Schlagwort, und Rudi gibt denn mit seiner mittlerweile in Berlin ansässigen Band 17 Songs in neuem Gewand zum Besten.

Die besten der Songs sind dabei die Brit-Psych-Smasher „Garden of my mind“ von BIG BOY PETE sowie der PRETTY THINGS-Song „Alexander“, eingespielt mit deren Bassisten und Teilzeitsänger Wally Waller.

Gut, „She’s wicked“ oder „Ward 81“ im Big-Band-Gewand, das hat vielleicht schon ein besonderes Flair, doch leider sind hier viel zu viele durchschnittliche bis langweilige Songs aus den finstersten Zeiten der FUZZTONES wie etwa „Cheyenne rider“ versammelt, und insgesamt kann deshalb diese Wiederauflage nicht wirklich punkten.

Ich brauche mehr neue Songs vom Schlage eines „Johnson in a headlock“!