KASSIERER

Sanfte Strukturen

Sicher, die KASSIERER (aus Wattenscheid) haben so einige gute Platten veröffentlicht in den letzten 20 Jahren, aber ich erinnere mich noch gut daran, wie ich in den Ox-Anfangstagen das „Sanfte Strukturen“-Album in der Post fand, die LP auflegte und völlig verwirrt war: Was sollte DAS denn sein? Punk? Ja, irgendwie.

Funpunk? War damals groß, aber die KASSIERER waren anders. Kabarett oder Satire? Ich wusste es nicht, hörte mir ein ums andere Mal das Quasi-TRIO-Cover „Tod, Tod, Tod“ an, die seltsame Version von Petula Clarks „Downtown“, „Anarchie und Alkohol“, „Hugo“, „Stiefgroßmutter“ und natürlich „Proll“.

Erstaunlich wortgewandt kamen die mir vor, mit einem messerscharfen Humor, musikalisch auch versierter als vieles, was ich sonst so an deutschem Punk kannte – und so ein seltsamer Künstler-Touch umgab sie.

Jahre später fand ich dann mehr über die KASSIERER heraus, so manches Rätsel fand eine Erklärung, doch geblieben ist die Erkenntnis, dass Wolfgang und Co. wie so viele andere Bands auch ihr bestes Album ganz zu Beginn ihrer Karriere gemacht hatten.

Nun ist „Sanfte Strukturen“ als Picture-LP neu aufgelegt worden – Pflichtmaterial.