PHIL RUST

Gugelimond

Um das vorweg zu klären: „Gugelimond“ bedeutet Feuersalamander und selbiger ziert auch übergroß das CD-Cover. Nun, der Herr Künstler legt Wert darauf, dass sein Werk komplett im Rechner entstanden ist und ohne Synthesizer oder konventionelles Schlagzeug auskommt.

Erster Minuspunkt, denn das hört man auch. Ich könnte bei diesen Designerklängen jedes Mal losheulen. Menschen, die mit Rechnern herumexperimentieren verfallen diesen Reiz einfach zu schnell.

Virtuell sich in alle Richtungen bewegende Sounds bedeuten nicht gleichzeitig auch Kreativität. Zweiter Minuspunkt: Der Herr Künstler wollte eigentlich eine Platte nur aus „White Noise“ produzieren.

„Weißes Rauschen“ ist die Basis für alle synthetischen Klänge, ist also auch in jedem dieser Sounds enthalten, da hat einer seine Schularbeiten überhaupt nicht gemacht, denn diese Art von Konzeptplatten gibt es schon von anderen Leuten und das erst nicht seit gestern, sondern schon seit dem letzten Jahrhundert.

Kleiner Tip: „Pink Noise“ gibt es übrigens auch noch als Basis für elektronisch erzeugte Klänge, vielleicht wäre das mal ein Ansatz für das nächste Album? Ich merke schon, ich bin wieder etwas „klugscheißerisch“, man verzeihe es mir, aber wenn ich eines hasse, sind es Alben, die künstlich und mit viel Geschwätz aufgebläht werden und sich dann als absolut hohl und uninspiriert herausstellen.

Von den versprochenen Klangbildern, -räumen oder -skulpturen höre ich hier nchts, und dass es sich bei Herrn Rust um den Ex-Drummer der Züricher Punkband TNT handelt, spielt da auch keine wirklich tragende Rolle.