ROGUE STEADY ORCHESTRA

Ein Drittel Angst, zwei Drittel Wut

Jetzt, da NO RESPECT endgültig Geschichte sind, die heimische Ska-Szene somit recht überschaubar geworden ist, gibt es hier nun wieder frischen Wind für alle, die einfach nicht ohne Offbeat mit Haltung können.

Das dritte Album der jungen Göttinger besticht mit schwungvollen Beats, die von punkiger Spontaneität getragen werden. „Rational befreite Zone“ eröffnet beschwingt und heiter den Reigen aus 11 Eigenkompositionen, die das ganze Spektrum zwischen poppigen Ska-Tunes und groovigem Reggae abdecken.

Mit traditionellen Rocksteady wird, konträr zum Bandnamen, ein wenig gegeizt. Schade, denn in „Subvert reggae limits“ zeigt die Band, dass ihr auch die gesetzten Töne liegen. Immer wieder blitzen Einflüsse aus Funk und Jazz auf, was den Songs ihre musikalische Tiefe gibt.

So zeigt sich die Truppe hier locker und kurzweilig, ohne dabei ihre kritische Grundhaltung aus den Augen zu verlieren, denn Themen wie „Festung Europa“, Erwartungsdruck, staatliche Repression und menschliche Defizite prägen die Texte.

Schön eingängig und doch melancholisch kommt „Dickes Nee“ – hübsch geklaut übrigens – daher und im gelungenen „Revolte Tanzparkett“ gibt es einen Gastauftritt von Polit-Rapper Chaoze One, der sich gut ins Gesamtbild einfügt und dem Sound eine interessante Note verleiht.

SCRAPY, RANTANPLAN, HAMMERHAI, SCHWARZ AUF WEISS und FRAU DOKTOR bilden Vergleichspunkte, denen die Band locker standhält.