SERPENTCULT

Weight Of Light

Diese Band hat eine Vorgeschichte, die nicht wirklich ehrenwert ist. SERPENTCULT gehen aus den belgischen THEE PLAGUE OF GENTLEMEN hervor, die geplagt waren von ihrem ehemaligen Sänger Steve, denn der wurde wegen mehrfachem Kindesmissbrauch verhaftet.

Konsequenterweise haben die drei überbleibenden Musiker die Band nicht nur direkt ad acta gelegt, sondern, um einen Schlussstrich zu ziehen, eine neue Band gegründet. Diese trägt den eigentlichen Namen des anstehenden Albums, der da wäre: SERPENTCULT.

Anstelle eines neuen Sängers hat man sich Frontfrau Michelle ins Boot geholt und mit ihr vor einem Jahr die Einstands-EP „Trident Nor Fire“ aufgenommen. Nun erscheint das Debüt „Weight Of Light“ auf Rise Above, dem Label von CATHEDRAL-Frontman Lee Dorrian.

Diese Persönlichkeit deutet schon an, worum es hier geht: um Doom Metal, hier allerdings mit einem fetten Touch Sludgecore. Der Sound glüht wie Lava, die Gitarren schlabbern, der Bass röchelt förmlich und die Drums klingen hart aber trotzdem angenehm organisch.

Das alles haben wir Billy Anderson (NEUROSIS, SICK OF IT ALL) zu verdanken, der für den Mix der Scheibe zuständig war. Die acht Nummern sind trotz ihrer Überlänge packend, mitreißend, kurzweilig und, lapidar gesagt, einfach nur fett.

Und erinnert mich ein wenig an JUCIFER. Das liegt nicht nur am Gesang von Michelle, der sich zwischen Epos und Chaos, zwischen brav und brachial, zwischen melodiös und monströs schizophren abwechselt.

Sondern das liegt ebenfalls an den mächtigen Riffs wie in „New World Order“, „Templar“, „Screams From The Deep“ und, nun ja, in den anderen fünf Songs auch.