NIMRODS, THE

Sometimes nimrods don´t wear white LP

Nach Solingen Rock City jetzt also Oberhausen Rock City? Nee nee, zwei Rock´n´roll-Bands machen noch keinen Sommer, zudem nicht, wenn beide auch noch personelle Überschneidungen aufweisen, nämlich in Person von Mr.

Moutty von den STEVE McQUEENS. Also doch eher ungehörter Rufer in der Wüste, Christ in der Diaspora, eben Rock´n´roller in Oberhausen. Wer den "Budget Rock"-Artikel im letzten Ox gelesen hat, kann sich hoffentlich vorstellen, was von einer Band zu erwarten ist, die vier Aufnahmespuren schon beinahe für Völlerei hält, ihr Label Budget Recordings nennt, auf dem Cover mit dem Johnny Ramone-Gütesiegel eine Platte ohne Solos (Soli? Solis? Solen?) verspricht und ausserdem die Einhaltung des Nimrod-Reinheitsgebotes garantiert, das da die Verwendung anderer Akkorde als A, D und E mit lebenslänger Ächtung bestraft.

Na, was wohl? Richtig, nämlich zweimal sieben trashig-ramoneske Simpel-Popsongs, die einen jeden Tausender bitter bereuen lassen, den man in seine Stereoanlage gesteckt hat. Und nein, nicht trotzdem, sondern gerade deswegen hat diese Platte mehr Herz, Eier und Hirn als der Grossteil der gegenwärtigen Punkrock-Scheiben, deren Macher viel zu oft glauben, sich mit teurer Studiotechnik erkaufen zu können, was ihnen an Kreativität und Spirit abgeht.

Grossartiges Teil!