BRAIN CARES

Fingerprints

10 Okay, ein bisschen zu kurz? Brain Cares, den ich nur von wesentlich tanzbareren Songs her kannte, hat sich hier wirklich selbst übertroffen und ein solch geschlossenes Album produziert, das gleichzeitig so allumfassend, smart und weltoffen ist.

Vollkommen unaufdringlich, smooth und entspannt wird hier wirklich minimal, konkret und extrem genau gearbeitet. Am Anfang dachte ich auch, das dies nur ein weiteres Album sei, das mit bekannten Versatzstücken und Klängen arbeitet und dass der Künstler sich aus Gründen der Abwechslung für jeden Track einen Gastmusiker ins Studio geholt hat.

Wie der Zufall es so wollte, war ich diese Woche faul, sogar zu faul die CD zu wechseln und so lief dieses Album einfach mit Einschalten der Geräte an. Und wenn mich ein Album nach so vielen Durchläufen immer noch nicht nervt, ist es wirklich interessant! Die Musik ist zwar im Grunde rein elektronisch, sieht man mal von ein paar Einspielern ab, aber sie ist „beseelt", und wenn dann als letzter Track mit letzter Konsequenz ein Blues angespielt wird, könnte ich weinen, so gefühlvoll und herzlich ist diese Platte.

Sie arbeitet die einzelnen Charaktere der Mitspieler heraus, unterstreicht ihre Persönlichkeit und bietet ihnen die perfekte Plattform sich auszuleben. Eben die perfekte Kollaboration mit Justine Electra, Jake The Rapper, Howard Katz und Raz Ohara.

Diese Arbeit erinnert mich von ihrer Detailverliebtheit, Stilvielfalt und Genauigkeit sehr an YELLO in ihren besseren Tagen. Ach, nochmal die Wertung und ich bleibe selbstverständlich dabei: Perfekt!