CELAN

Halo

UNSANE, OXBOW, EINSTÜRZENDE NEUBAUTEN, FLU.ID - liest sich beeindruckend, diese Liste von Bands, deren kleinstes Gemeinsames sich als ein respektables Vielfaches entpuppt. CELAN nennt sich diese neue Formation, die einer von Ari Benjamin Meyers (Neubauten) und Chris Spencer (UNSANE) in einer Prenzlberger Kneipe gemeinsam ausgebrüteten Idee entstammt.

Aus der gemeinsamen Europatour von UNSANE und FLU.ID ergab sich die Beteiligung von Phil Roeder und Franz Xaver (beide ex-FLU.ID), während Niko Wenner (OXBOW) hinzugezogen wurde, weil da - wie das ja immer so ist - eh mal was geplant war.

Konsequent wurde dann das Kneipengelaber in die Tat umgesetzt, ein Studio gebucht und diese Scheibe aufgenommen. Tja, und nun stehen sie dicke da, die zwei Jungspunde aus dem Thüringischen und die drei alten Hasen von drei beinahe legendären Formationen.

Klar, die Messlatte liegt - ob der namenhaften Beteiligung - bei solch einem Projekt enorm hoch. Um so verblüffender, wie lässig alle Bedenken des Hörers weggewischt werden. Obwohl man weder eine konkrete Zuordnung der Einflüsse vornehmen kann noch muss, fällt es relativ leicht festzustellen, dass der Gesamtsound von CELAN sich aus einer wunderbaren Synthese der Grundcharakteristika der prominenten Haupt- und Ex-Projekte der einzelnen Mitglieder konstituiert.

Dominiert wird der Sound von der FLU.ID/UNSANE-Fraktion, ist also recht deutlich in Richtung Noise/Rock verortbar. Aber auch ein dezent bluesiges OXBOW-Feeling, sowie die Experimentalität der Neubauten sind klar herauszuhören.

Unterm Strich ergibt sich daraus eine prima Scheibe, die jeden überzeugen sollte, der sich mit avantgardistisch angehauchtem Noise-Rock anfreunden kann.