MI AMI

Watersports

Was machen eigentlich BLACK EYES, die in der ersten Hälfte der Neunziger zwei Alben auf Dischord veröffentlichten? Keine Ahnung, aber Daniel Martin-McCormick und Jacob Long sind jetzt in San Francisco ansässig, und mit Damon Palermo am Schlagzeug sind sie MI AMI, die lange Lieder lieben (7, 8, 9 Minuten darf das schon dauern).

Komplexe Rhythmik, Disco-Beats, sich wütend steigernde Songs - und extrem gewöhnungs bedürftigen, nun, „Gesang" sind ihre anderweitigen Vorieben, und so ist man bei „The man in your house" etwa man hin- und hergerissen zwischen Faszination und Genervtheit, ist der Finger doch mehrfach knapp über der Skip-Taste, so enervierend ist das wütende Gebrüll.

Aber immerhin, man entgeht dieser Band nicht, man muss sich ihr stellen, und wird dann auch durch eine nicht von der Hand zu weisende Faszination belohnt - auch wenn es sicher nur wenige Alltagssituationen gibt, in denen man sich dieser Stress auslösenden Band aussetzen möchte.

Das hat was von einer völlig wirren Mixtur aus FUGAZI, TRANS-AM, TUXEDOMOON (man denke an den letzten Part von „No tears" ...) und CASSANDRA COMPLEX, aber auch ruhigere Passagen sind im Angebot, die aber auch eher zappelig als wirklich entspannend wirken.

Nichts für Menschen mit Aufmerksamkeitsdefizitstörungen - und wenn dieser Daniel jetzt nicht gleich den Mund hält ... aaaaarrgghh!!!