PLAINFIELD

Smear the queer CD

Gut, folgen wir dem, was uns das Info vorgibt - sollte das nicht in der Besprechung stehen, hätten sie´s ja nicht schreiben brauchen, oder? Also mache ich euch den "name-dropping son-of-a-bitch": zwei Leute von VICTIM´S FAMILY (RIP), einer von den MELVINS (welcher denn?), einer von HELL´S KITCHEN (die gibt´s doch schon seit Ewigkeiten nicht mehr, oder?), produziert von Paul Mahern von den ZERO BOYS.

Macht zusammengenommen PLAINFIELD, ein Kollektiv freundlicher Fusselbart-Hippies, die von Liebe und Toleranz predigen und mit Sitar und Harfe sanfte Schlaflieder spielen. Chef des freundlichen Quartetts (oder ist man gar zu fünft?) ist ein gewisser Smelly Mustafa, Eingeweihten von seinen erbauenden Zeilen im Love´n´peace-Fachblatt Maximumrocknroll her bekannt und wohl auch Verfasser der Linernotes im Booklet, die übrigens ziemlich wirr erscheinen und in denen es u.a.

um schwule Wrestler geht. Naja, jedenfalls müssen diese Hippies irgendwie auf Trip den Einfall gehabt haben, sich fortan als Punkrockband zu gerieren, weshalb sie unter anderem einen CIRCLE JERKS-Song namens "Operation" in einer lau-launigen Freejazzversion in ihr Programm aufnahmen: ja, das ist positive, freundliche Musik, nicht dieses laute, harte Zeug, das man sich gemeinhin unter Punk vorstellt.

Schade nur, dass die Herren auf ihrem Trip hängengeblieben sind, zu geistig völlig verwirrten Zombies wurden, sich mit einem Mischer ins Studio einschlossen und dieses Album hier aufnahmen.

Grauslig, sage ich euch, grauslig klingt das - mit Punk hat sowas doch nichts zu tun, das ist doch artsy Shit für Leute über 30. Und vielleicht liegt´s ja daran, dass mir diess Platte so gut gefällt...