THERMALS

Now We Can See

„Now We Can See" ist der Beitrag des Punk zum Darwin-Jahr. Die Ignoranz des Kreationismus bekommt auf dem neuen Album der THERMALS mehr als nur den nackten Arsch gezeigt: „I took off my clothes / I took off my skin / I crawled to the sea / That was calling for me / (...) Shedding my arms / To start getting my fins." Ins Wasser zu gehen und sich Flossen und Kiemen wachsen zu lassen, ist eben immer noch die beste Möglichkeit, die Evolutionstheorie zu beweisen.

„Remember that no one can breathe underwater", hat die Stimme Gottes noch auf der Vorgängerplatte gedroht, drei Jahre später schwimmt die Band aus Portland, Oregon immer noch quicklebendig in der Ursuppe aus Punk und Indie-Rock.

Der einzellige Sound des Debüts mag sich inzwischen etwas ausdifferenziert haben, im genetischen Fingerabdruck der THERMALS ist er aber immer noch gut zu erkennen. Fragen wie „Where do I go?" oder „Will I know when I'm there?" sollten uns deshalb genauso gleichgültig sein wie Sänger Hutch Harris.

Es ist vollkommen egal, welches der bisher vier Alben seiner Band die natürliche Selektion der Musikgeschichte letztendlich am besten überstehen wird. Wichtig ist nur, dass es etwas so Großartiges wie die THERMALS überhaupt gibt.