RAYMEN

Lucifer´s right hand men CD

O.k., erstmal eine meiner beliebten Exkursionen in die Vergangenheit des Herrn Ox. Damals, ich war in der 11. Klasse, hörte man in meiner Clique unter anderem die CRAMPS, METEORS, FUZZTONES und RAYMEN - und noch ein paar mehr, obwohl ich die EXPLOITED-Scheibe, die mir mein Kumpel immer wieder vorspielte, grausam fand.

Es fehlte mir/uns damals das Verständnis dafür, dass diese Bands vielleicht einem anderen Kontext entstammen, die CRAMPS damals schon Veteranen waren, die RAYMEN nicht, aber was soll´s, in seinem jugendlichen Leichtsinn interessiert einen das alles erstmal nicht, Hauptsache geile Musik.

Ja, und dann gab es da so eine Disko namens "Klappe", in der diese vier Bands am Wochenende immer am Stück liefen - GUANA BATZ nicht zu vergessen - und Typen mit seltsamen Frisuren tanzten sonderbar dazu, jedenfalls war´s kein Pogo.

Mein Verhältnis zu den RAYMEN war daher auch leicht ambivalent, da zwar die Musik gefiel, aber nicht die bisweilen doch arg brutalen und auf Keilerei geilen Fans derselben. Äh, warum ich das erzähle? Weil ich danach die RAYMEN, die anno ´85 ihre erste Platte rausbrachten, danach aus den Augen verlor, bis vor zwei Jahren ungefähr eine "Best of..."-Scheibe erschien.

Ich war begeistert, und jetzt schieben die alten Herren ihr neues, mittlerweile sechstes Album nach, das auf keinen Fall mehr hektischen Rocka-/Psychobilly bietet, sondern wunderbaren, traurigen Rock´n´roll, der mit seinem subtilen Countrytouch weitab von plumper Trucker-Romantik anzusiedeln ist - auch wenn der beste Song (siehe auch die aktuelle Ox-CD!) "Diesel smoke ´98" heisst.

Ebenfalls gross: die Coverversion von "Summer kisses, winter tears". Musik für einsame, alte Männer, die mit ´nem Bier am Tresen sitzen, den anderen beim Billard zuschauen - ach, genug der Klischees, die RAYMEN sind einfach grossartig, auch ´99 noch.

Antesten!