CLICKCLICKDECKER

Den Umständen entsprechend

Und da ist er wieder: Der „Bussi Bär" unter den Betroffenheitslyrik aussperrenden Liedschreibern. Leider ist mir vom Infoblatt nicht viel erhalten geblieben, nachdem der Basteldämon von mir Besitz ergriffen hatte und ich den lustigen „Würfelbausatz" auf der Rückseite ausgeschnitten und zusammengeklebt hatte.

Aber da soll der Hund sein Geschäft drauf erledigen, auf diesem Umstand und dem, was die Musikindustrie uns Schreibern mit dem Wisch anleitend mitgeben wollte! Fest steht: CLICKCLICKDECKER ist zurück.

Nach diversen Achtungserfolgen wohlgemerkt: Intro liebte, Visions erwähnte, die Apothekenrundschau druckte notgedrungen auch eine Rezension und Punker in der Ox-Redaktion schickten mir die Vorgängeralben stets ohne zu Murren, was als stille Anerkennung gedeutet werden darf.

Durch permanente Live- und Pressepräsenz vergrößerte man peu à peu natürlich auch die Fanschar. Auch er also gekommen, um zu bleiben? Man wünscht es der deutschsprachigen Liedermacherei. Der eine sagt noch immer: „Das ist ein Typ, der weiß, was geht, der singt markant, der ist so echt wie selten einer!", dem anderen entweicht noch immer ein „Himmelherrgottsackzement, dieser Weltschmerzpathospatron Hamann mit seiner die Umstände umwimmernden Leierstimme ..." - und hey, Tatsache: Da polarisiert mal wieder wer.

Und muss große Kunst das nicht tun? Und hat er nicht diesmal sogar ein wenig Hilfe zugelassen, the einsame Wolf of Wohnzimmerrecording? Hat er nicht das vorliegende Songmaterial mit Hilfe von Freunden, Bekannten und ähnlichem Gekreuch in ein neues Gewand gekleidet, wie der verbliebene Rest meines Infoblättchens mir noch zu verraten weiß? Hat er sich nicht gewissermaßen mit diesem Album selbst neu erfunden? Sich selbst in Gefilde of no return geführt und doch nicht vergessen, vorher die Brotkrumen der Rettung zu streuen? Er hat! Und dafür lieben wir ihn - und fühlen uns nach wie vor bestätigt, ertappt, verstanden und musikalisch von Herzen bedient, wenn wir seine Lieder hören.