FATBOY

In My Bones

„Well, it's about authenticity. True passion beyond cool hairstyles. Music that swings in such a way that even the devil will beg for mercy." So großspurig die Presseankündigung auch klingen mag, das alles trifft eindeutig auf das neue Album der schwedischen FATBOY zu.

In Stockholm werden sie schon seit langem abgefeiert, kaum ein szenewichtiger Plattenladen, der nicht mit Stolz ein FATBOY-Poster im Laden hängen hat. Das Jahr zählt erst wenige Wochen und schon jetzt bin ich mir ziemlich sicher, dass „In My Bones" eines meiner Lieblingsalben werden wird, was 50er-Jahre-Musik betrifft.

Das liegt in erster Linie natürlich am engelsgleichen Gesang von Thomas Pareigis, der in verblüffender Weise Roy Orbison ähnelt. Im Referenzhintergrund der Schweden stehen große Namen wie Elvis, Johnny Cash, STRAY CATS, aber eben auch THE SMITHS und vor allem Morrisseys Rockabilly-Phase.

Mit ihrem feinsinnigen Gespür für Pop-Strukturen, aber auch durch die geschmackvollen griechischen Bouzouki- und Klezmer-Einflüsse entsteht hier aber wirklich etwas völlig Eigenständiges.

Das zauberhaft verträumte „I once had" klingt zu gleichen Teilen nach einem sich am Strand herumwälzenden und „Wicked game" singenden Chris Isaak und einem Roy Orbison während der Sun Records Sessions.

Umwerfend auch das Titelstück „In my bones". Wenn Thomas Pareigis die Zeile „Your love has left my bones" singt, schmelzen Eisberge dahin. So relaxt, routiniert und unbeschwert entführen einen diese elf Songs auf eine wunderbare Rundfahrt durch ein schwedisches 50er-Jahre-Universum, so dass man nie wieder in die Realität zurück will.