JUNE PAIK

s/t

Von allen so genannten Screamo-Bands ist mir diese hier die liebste. In einem Genre, das sich durch das ewige Wiederkäuen bekannter Standards selbst in der Kreativität beschränkt, ist das Quintett aus Donauwörth/München/Köln eine der wohltuenden Ausnahmen.

Diese vier neuen Songs hier, schlicht „1" bis „4" betitelt, zeigen das einmal mehr. Der screamotypische, eigentümlich schunkelnde Rhythmus ist allgegenwärtig, ebenso wie die leicht verstimmt wirkenden cleanen Gitarren und die wüsten, chaotischen Ausbrüche.

Wie kaum eine andere Band aber verstehen es JUNE PAIK, das alte Laut-leise-Spiel wirkungsvoll einzusetzen. Es ist ihre ganz eigene Hinhaltetaktik, mit der sie es knistern lassen. Plötzliches Getöse oder sanftes Anschwellen bis zum Höhepunkt tun ein Übriges - das funktioniert übrigens besonders live ganz fantastisch.

Diesmal flirtet das Quartett mehr als sonst mit instrumentalem Postrock, lässt sich hier und da noch mehr Zeit. Steht ihm gut zu Gesicht. Klasse Release, dem man mehr Aufmerksamkeit wünscht, als er wohl bekommen wird.