MY SLEEPING KARMA

Satya

Als warmen, lässig-entspannten Atmo-Instrumental-Rock würde ich das beschreiben, was MY SLEEPING KARMA hier zusammengeschraubt haben. „Satya" ist ein chilliges, verspieltes Album von Leuten, die auf jeden Fall mit ihren Instrumenten umzugehen und ihr Können wohl dosiert einzusetzen wissen.

Ein vergleichender Hinweis auf die Labelkollegen COLOUR HAZE ist damit vielleicht gar nicht so abwegig. Bis auf einige mantraartig dahingemurmelte Sprach- und einem gesungene Gastbeitrag sind die Stücke instrumental gehalten.

Das Album will sich thematisch mit Buddhismus und dem Tibet-Konflikt auseinandersetzen. Dies geschieht hier allerdings lediglich über die Reproduktion von Bedeutungsträgern (Worte/Symbole) auf der Verpackung.

Eine unmittelbare kulturelle Verschmelzung in der Musik, wie sie etwa die GRAILS auf „Doomsdayer's Holiday" realisiert haben, findet nicht statt. Stattdessen gibt es lediglich eine westeuropagerechte Musik, der über andere Kommunikatoren ein „exotischer Touch" zu verleihen versucht wird.

Das in diesem Zusammenhang auf der Band-Website in Ankündigung dieses Albums verfasste Statement, MY SLEEPING KARMA sei „die Erleuchtung", betrachte ich jetzt mal als Scherz. Weder betrachte ich pseudo-religiösen Hokuspokus in solchen Kontexten als sinnvoll platziert, noch ist das Album, trotz seiner zugegebenermaßen offensichtlichen Qualitäten, eine musikalische Offenbarung.

Rein musikalisch ist „Satya" wirklich gut gelungen, aber der ganze „Weisheit, Erleuchtung und Räucherstäbchen"-Kram hat mir den Spaß daran verdorben.