RUMPELSTILTSKIN GRINDER

Living For Death, Destroying The Rest

Auch wenn sich Kollege Dr. Oliver Fröhlich nicht wirklich mit dem Thrash-Revival anfreunden kann, freue ich mich darüber, dass dieser Sound nun von einer großen Öffentlichkeit wahrgenommen wird - auch, wenn man bei den neuen Szene-Vertretern eine gewisse ironische Distanz zur ursprünglichen Thrash-Generation erkennen kann.

So auch RUMPELSTILTSKIN GRINDER aus Philadelphia, bei denen schon der Name andeutet, dass sie ihr Image mit einem Augenzwinkern versehen haben. Musikalisch ist aber alles so, wie es sein sollte.

Auch wenn sich der Vierer als Speed-Metal-Band versteht, spielt er doch derbsten Thrashcore mit einer außerordentlich gelungenen Produktion. Vorbilder wie TESTAMENT, ANNIHILATOR oder neuere EXODUS hört man heraus, der Sound hat Ecken und Kanten, ist fett und aggressiv und trotzdem meilenweit davon entfernt, wie überproduzierter Metalcore zu klingen.

So will man es als Fan, oder? Auf dem zweiten Album ist man bereit, sich in fremde Gefilde zu begeben. Black-Metal-Passagen, Blasts, Hardcore-Shouts und melodische Leads wie bei JUDAS PRIEST sind daher keine Seltenheit.

Die 2002 gegründete Band, die Mitglieder von EVIL DIVINE und SOLACE IN THE SHADOWS in sich vereint, hat nach ihrem Debüt „Buried In The Front Yard" einen ebenbürtigen Nachfolger veröffentlicht, dessen trashiges Cover (mit Monstern und alles!) dem Album noch das i-Tüpfelchen aufsetzt.

Was mich allerdings ärgert, ist, dass Relapse nur noch billige Rohlinge verschicken, bei denen die zehn Songs der Bands in 99 Tracks zerstückelt werden. Deswegen kann man weder Anspieltips geben noch sagen, welcher Song welcher ist.

Das ist sehr schade.