WILLIAM CONTROL

Hate Culture

Respekt dafür, dass AIDEN-Frontmann Wil Francis hier einen Seelen-Strip hinlegt, sich, so wollen es einem zumindest die Linernotes nahe legen, verschiedener Dämonen mittels Solo-Album zu entledigen versuchte.

Unterm Strich allerdings zählt nicht alleine der Versuch, es gut machen zu wollen, sondern dann doch das Album für sich genommen, und da sieht es nicht gut aus für den Nachwuchs-Trent Reznor.

Mag ja sein, dass er die richtigen, guten europäischen Wave-Pop-Platten aus den Achtzigern im Regal stehen hat, doch was auf „Hate Culture" zu reproduzieren versucht wird, klingt wie ein müder DEPECHE MODE-Aufguss, gemischt mit einer Prise PET SHOP BOYS und dem Versuch, Marc Almond näher zu kommen.

Im Endergebnis ist das dann unorigineller Synthie-Pop für 14-jährige Goth-Mädchen, die den Mann mit den tiefen Augenringen und der halb abgebrannten Zigarette in der Hand (siehe Cover) für einen großen Künstler und Denker halten.

Nun, nichts davon ist wahr, fürchte ich.