BOOZED

One Mile

BOOZED habe ich bereits im Sommer 2003 das erste Mal live gesehen, aber da ich die Band schnell in die Schublade „GLUECIFER-Kopie" gesteckt hatte, hab ich ihren Werdegang nie besonders intensiv verfolgt.

Umso überraschter bin ich von der neuen Scheibe. Das alte Label ist weg und die Band sagt: „Die Vorschusslorbeeren sind verbraucht, die Teenie-Karte ist längst gespielt." Ein Album am Scheideweg also, was jetzt zählt, ist nur noch die Musik.

Und da haben die Bramscher das Ass im Ärmel. Klar, sie sind immer noch im Punk'n'Roll verwurzelt, aber sie variieren diese relativ ausgelutschte Musikrichtung gekonnt und kochen sich so ihr ganz eigenes Süppchen.

Statt Effekthascherei schreiben sie gute, groovende Songs mit latentem 70s-Vibe, ohne allzu sehr nach den HELLACOPTERS zu klingen (Nicke hat übrigens einen Gastauftritt). Sie sind auch mal soulig/bluesig und erinnern mich bei „Speak the haze" gar an die großen ROCKET FROM THE CRYPT.

Das klingt homogen, wie aus einem Guss und auch wenn nicht jeder der zwölf Songs ein Hit ist und es zum Ende ein paar Längen gibt, ist „One Mile" insgesamt ein respektables Album geworden.