FANG DEN BERG

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Feines Artwork, ähnelt mit all den Tierabbildungen, dem Lama zum Beispiel, dem Nilpferd, ein wenig jenem von Olli Schulzens Erstling. Musikalisch geht die Reise allerdings in gänzlich andere Gefilde. Im Zielhotel angekommen, wird der geneigte Weltenbummler von der Rezeptionistin mit HipHop, nennen wir es lieber Sprechgesang empfangen.

Jetzt nicht so plumper „Ich-sage-zehn-Mal-wie-ich-heiße"-Poserkram, sondern guter, atmosphärischer, qualitativ hochwertiger Kram, so wie man ihn aus Linz längst gewohnt ist, denn von eben dort kommen FANG DEN BERG.

Doch noch bevor man so richtig einchecken, den Reisepass über die Theke reichen kann, kommt auch schon der Liftboy und bläst die Rezeptionistin weg, noiserockend, erfrischend, fast schon befreiend, mit lauten Gitarren, aggressivem Geschrei.

Für mich als Reisenden, als Hörer, ist das anfangs irritierend, dieses Wechselspiel von Laut und Leise, von HipHop-Beat und Noise-Attacke, von erdrückender Weltuntergangsstimmung und flammendem Inferno.

Ich weiß nicht so recht, wo ich mich nun befinde, wo ich hier, ob ich denn schon angekommen bin, muss die Eindrücke sammeln, die Reise noch zwei-, noch dreimal wiederholen, ehe ich die Aussicht genießen, die Luft einatmen, die Atmosphäre einsaugen, dieses Debütwerk vier ambitionierter Musiker ganzheitlich wahrnehmen, die Aufmerksamkeit auch auf die Lyrics, diese teilweise harten, direkten, nichts schönredenden, durchaus intelligenten Lyrics lenken und mir das Teil in gebührender Lautstärke reinziehen kann.