G.E.S. (GESELLSCHAFT ZUR EMANZIPATION DES SAMPLES)

Circulations

Die zweite Veröffentlichung auf Jan Jelineks Privatlabel Faitich ist ein reines Konzept- und musiktheoretisches Album und zwar geht es um die alles entscheidende Frage, wem gehören die Rechte an einem Sample, wenn er im öffentlichen Raum zufällig mitgeschnitten wird.

Also irgendwo dudelt Musik während ich ein Field-Recording mache, die Frage ist nun: Muss ich Geld für die Nutzung dieses zufällig mitaufgenommenen Musikausschnittes zahlen oder nicht? Interessiert keinen? Nun, würde ich auch so sagen, aber wenn man sich zum Beispiel den Rechtsstreit zwischen Moses P.

und KRAFTWERK anschaut, sieht die ganze Sache schon wieder anders aus. Wo endet das Copyright und wo beginnt die Kreativität? Ich halte so schwachsinniges Sampling eh für unkreativ und deshalb würde ich auch nie solche konstruierten, rechtsverdreherischen Überlegungen anstellen oder gar dazu eine ganze Arbeit veröffentlichen.

Natürlich hat das im Kern was Anarchistisches und es ist auch lustig, einer solch selbstherrlichen Institution wie der GEMA mit ihren wirren Rechtsverdrehereien mal wieder eins auszuwischen und sie für Jahre zu beschäftigen, aber rein musikalisch betrachtet, ist das Ganze vollkommen belanglos und verschwindet komplett in der Kategorie „Hörbeispiele".

Da wäre wohl ein Essay sinnvoller gewesen, aber Musiker sind halt Musiker und ...