HACRIDE

Lazarus

Nicht nur die aktuellen Horrorfilme aus dem schönen Frankreich wie zum Beispiel „Martyrs" oder „Inside" sind wahre Meisterwerke. Auch musikalisch etabliert sich das Land, das vor ein paar Jahren von der Metal-Szene noch größtenteils belächelt wurde, als Exporteur von musique exquise.

Bands wie ARKHON INFAUSTUS, DEATHSPELL OMEGA oder eben auch HACRIDE sorgen im Westen für ein hohes Niveau. Auf dem dritten Album, das dem großartigen „Amoeba" folgt, stellt dieses Fourpiece das ausdrücklich zur Schau.

„D'accordeon", wie der Franzose sagt. War der MESHUGGAH-Einfluss auf dem Vorgänger nicht von der Hand zu weisen und all8gegenwärtig, stellt dieser nur noch einen kleinen Teil dar auf „Lazarus".

Auch der Sound erscheint „wärmer", organischer und nicht mehr so maschinell, die nötige Härte ist aber noch vorhanden. C'est la vie. Das Album ist von der Band selbst produziert, was auch als ein Schritt weg von den Digitalmonsterproduktionen der letzten Zeit zu deuten sein könnte.

Auch geht man einen weit progressiveren Weg: Das Material ist aufgeteilt in sechs Songs, der letzte ist zwei Minuten kurz, die erste Nummer hingegen eine Viertelstunde lang. Und die in dieser Szene unüblichen Flamenco-Parts sind hier auch gelegentlich vorzufinden.

Des Öfteren erinnert die Atmosphäre, die hier kreiert wird, an die Machenschaften Devin Townsends, aber die Ruppigkeit und musikalische Perfektion an Landsmänner wie SEANCE. Das Album bietet großartig viel Abwechslung und interessant konstruierte Songs.

Es gibt Blasts, Black Metal, Leise-Atmosphärisches, vertrackte Rhythmen, „bösen" und „lieben" Gesang und alles, was mon cœur begehrt. Merci, HACRIDE, und au revoir.