PAPER CHASE

Some Day This Could All Be Yours (Vol. 1: The Calamities)

Das fünfte Album der aus Dallas, Texas stammenden THE PAPER CHASE ist eng verbunden mit dem für Anfang 2010 terminierten sechsten Longplayer, ist es doch ein Konzept-Doppel-Longplayer mit dem verbindenden Thema Naturkatastrophen.

Entsprechend das Cover: Ein Schnappschuss, ein Gewitterhimmel, davor Stromleitungen und ein vom Winde verwehter Mensch - gruselig! Thematisch zieht sich der Kampf des Menschen gegen die Elemente (oder ist es doch eher Planet Erde gegen juckende Parasiten im Fell ...?) durch die zehn Songs (jedem „normalen" Titel ist eine Katastrophenart zugewiesen, also „The forest fire", „The comet", „The flood", etc.), die einmal mehr eine Meisterleistung in Sachen Aufnahmekunst sind und von der Vorliebe von Sänger und Gitarrist John Congleton für düstere, dramatische Klänge und eine wuchtige Rhythmusgruppe leben.

Angesichts der Tatsache, dass bislang jedes Album von THE PAPER CHASE erstklassig war, einen einzigartigen, intensiven Sound aufwies, verwundert es schon, dass der Name Congleton zwar immer wieder als geschätzter Produzent genannt, seine eigene Band in diesem Zusammenhang aber meist verschwiegen wird - eine himmelschreiende Ungerechtigkeit, angesichts der Meisterhaftigkeit auch dieses neuen Albums.

Hier trifft die apokalyptische Goth-Atmosphäre eines Nick Cave auf niederfrequent dröhnendes Schlagzeug, Klavier und Streicher, wirken die Stücke wie der Soundtrack eines unbekannten Horror-Movies - eine solche Klangfarbe zu erzeugen schafft keine andere Band, und dabei sind THE PAPER CHASE noch nicht mal richtig anstrengend.

Eine wundervolle Platte - trotz des düsteren Themas.