SIMONE WHITE

Yakiimo

KünstlerInnen wie die auf Hawaii geborene, inzwischen aber in Kalifornien lebende Simone White haben in diesem Heft einen eher schweren Stand, denn die Grenze zwischen esoterisch angehauchter Trällerelse und ausdrucksstarker Folk-Sängerin ist oftmals fließend.

Und so stört bei White zu Beginn der etwas gepresste, unnatürlich wirkende Gesang, der um Expressivität bemüht ist, aber dennoch ein gesangliches Unvermögen vermuten lässt. Aber White kann in anderen Momenten auch sehr emotional wirken und gibt sich elegant dem entspannten Fluss ihrer filigranen Folk-Songs hin, anstatt einen störenden Gegenpart einzunehmen.

Der große Pluspunkt bei „Yakiimo" ist aber ganz sicher die gelungene Instrumentierung, die an die leiseren Momente von LAMBCHOP, CALEXICO oder Will Oldham erinnert, wobei White ihre spezielle Form von amerikanischer Traditionsmusik mit Einflüssen von Jazz und Soul speist und ihren Songs dadurch die nötige Individualität beschert.

Ende der 80er konnte man mit Suzanne Vega oder Tracy Chapman vielleicht noch ein Massenpublikum erreichen, heutzutage wirkt jemand wie White eher anachronistisch und unspektakulär, was die immer wieder sehr schönen, stilvollen Momente von „Yakiimo" nicht unbedingt schmälert.