SOPHIA

There Are No Goodbyes

Schluffige Popmusik für verträumte Indierock-Slacker mit dezentem Pathos-Level, lautet mein spontanes Urteil zum ersten richtig bewusst wahrgenommen Album von SOPHIA, das bisher fünfte aus der Feder von Robin Proper-Sheppard.

Proper-Sheppard spielte vorher bei GOD MACHINE, mit ihrem Alternative-Metal oder Goth-Hardrock eine ziemlich überflüssige Erscheinung. Mit SOPHIA nimmt er seit Mitte der 90er Platten auf, Indierock mit plakativem Trauerflor.

Diese ästhetisch veredelte Melancholie bestimmt auch „There Are No Goodbyes", wobei die ersten beiden sehr schönen Nummern (mit Hitpotenzial) komischerweise stark an „We are all made of stars" von Moby erinnern.

Danach bedient sich Proper-Sheppard vor allem bei den stilleren Countrysongs von Neil Young und dem folkigen Pop der GO-BETWEENS oder THE CHURCH, keine unbedingt schlechte Kombination. Zwar würde man sich manchmal wünschen, dass Proper-Sheppard weniger ängstlich die Gitarrensaiten anschlägt, aber grundsätzlich ist sein leicht verkitschter, poppiger Indierock mit emotionaler Goldkante sehr schön gemacht, so das man sich auf diese Form von akustischer Schlaffheit und das manchmal etwas zu konturlose Songwriting nur zu gerne einlässt - es muss ja nicht immer COLDPLAY oder NOTWIST sein.