TORPEDOHEAD

Lovesick Avenue

Sollten je AC/DC mit den NEW YORK DOLLS jammen, dann würde das klingen wie TORPEDOHEAD. Das behauptet zumindest die Band, auch wenn ich diesen Vergleich nicht unterzeichnen würde. Vielmehr ist das Frankfurter Trio um Frontmann und Mastermind Sven Spacebrain (großartiger Name!) auf ihrem Debütalbum „Lovesick Avenue" sehr „Los Angeles-like" unterwegs.

Will meinen: den Rock'n'Roll, den die Band in zwölf Songs zelebriert, würde ich eher in die Schublade neben der Unterwäsche stecken, in der auch die L.A. GUNS und POISON darauf warten, dass ich sie einmal wieder an die frische Luft hole und sie mit den HELLACOPTERS spielen lasse.

Der Glam ist optisch zwar nicht ganz so ausgeprägt wie bei den Achtziger-Referenzen, doch das Debüt versprüht musikalisch ein nicht von der Hand zu weisendes Glam'n'Sleaze-Gefühl, mit viel guter Laune und griffigen Hooklines, wie zum Beispiel im superfetten „Broken flowers" oder bei „Six years dead".

TORPEDOHEAD, die 2008 aus NASTY RIOT hervorgingen, haben ihr Debüt „Lovesick Avenue" selbst in der Düsseldorfer Skyline Tonfabrik produziert (wie unter anderem die TOTEN HOSEN, BEATSTEAKS, SILBERMOND.

An die letzte Band geht ein zärtliches „Haha!") und in Zusammenarbeit mit Beyerdynamic veröffentlicht. Fazit in Phrasen: Partyrock, der gute Laune macht, die Gitarren sind angenehm dezent gemischt, so dass der Fokus hauptsächlich auf den Hooklines liegt.

Keine musikalische Offenbarung, die aber auch keiner erwartet, sondern grundsolides, sympathischen Songwriting mit Wiedererkennungswert.