PAN AMERICAN

White Bird Release

Schon komisch, da bespricht man vor Urzeiten das Debüt einer „Band" und dann läuft die weitere Karriere völlig an einem vorbei, sieht man mal von einem Rerelease von LABRAFORD ab, wo Mark Nelson zuvor aktiv war.

Deren eleganten Ambientklänge führte Nelson 1998 mit PAN AMERICAN weiter und hat mit „White Bird Release" inzwischen sein sechstes Album veröffentlicht. Die große Frage bei so reduzierten Klängen (trotz ein wenig Gesang) lautet natürlich: Wie halte ich so was gleichbleibend spannend? Nelson gelingt das erneut durch unterschwellige Einflüsse von Dub, wobei man kaum von wirklicher Rhythmik sprechen kann, eher von einem gut spürbaren Pulsieren, das den Stücken aber die nötigen Konturen verleiht.

Hinzu kommen verfremdete Gitarrensounds - wie sie sich auch auf Robert Fripps Ambientplatten finden lassen -, was ausreicht, um „White Bird Release" zu einer äußerst atmosphärischen, überraschend emotionalen Vertonung von Stille werden zu lassen, entspannend, aber nicht unaufregend und vor allem niemals austauschbar.

Ein ästhetischer Hochgenuss und beseelt von einer abstrakten Form von Schönheit, die man nur auf ganz wenigen Ambientplatten in dieser Güte zu hören bekommt.