RF7

Hatred On The Rise

RF7 gründeten sich schon 1979 in Los Angeles, und Felix Alanis (der seinerzeit das legendäre Smoke Seven-Label betrieb) und Nick Lamagna waren damals dabei und sind es noch heute. Doch während andere Bands der frühen südkalifornischen Hardcore-Punk-Szene heute „household names" sind, die jeder kennt, blieben und sind RF7 eher ein wohlgehütetes Geheimnis und ein Fall für Archivare und Archäologen.

Mich hat an der Band, als ich vor Jahren mittels ihrer Releases auf Grand Theft Audio mit ihnen in Kontakt kam, abgeschreckt, dass Gerüchte kursierten, die Felix eher dubiose religiöse Texte und konservative Einstellungen vorwarfen.

Nun, was damals war, ist die eine Sache, aber die Texte, die sich im Booklet des neuen Albums finden, sind absolut unverdächtige, klassische Punkrock-Lyrics - in dieser Hinsicht kann also Entwarnung gegeben werden.

Der vorliegende Release zum 30. Geburtstag ist aber eine ganz spezielle Angelegenheit: Die 19 Songs sind zwar alle neu, wurden aber unter Aufsicht von Produzent Earle Mankey von zwei verschiedenen Line-Ups eingespielt.

Bei der einen Hälfte holten sich Nick und Felix ihre Bandkollegen aus den Achtzigern ins Studio, bei der anderen ist ihre aktuelle Band zu hören, und sowohl die einen wie die anderen schlagen sich wacker.

RF7 sind auch heute noch eine ernstzunehmende Größe mit ihrem rauhen, aggressiven CA-Punk und Proto-Hardcore, der angesichts von Felix' gröliger Stimme aber auch immer wieder was von heutigen Streetpunk-Bands hat - nur dass in den Refrains kein „Oi! Oi! Oi!" zu hören ist.

Ein wirklich fesselndes Album, das aber intensiver Beschäftigung mit selbigem bedarf, denn der Eindruck, der bei flüchtigem Kontakt entsteht, wird RF nicht gerecht.