UNITS

History Of The Units - The Early Years: 1977-1983

So schließt sich der Kreis: Shawn Foree von DIGITAL LEATHER empfahl Scott Ryse von den UNITS das Ox, der schrieb mich an, ob er mir ihre Compilation-CD schicken dürfe, und hier ist sie. Und kein Wunder, dass Shawn zu den Fans der UNITS aus San Francisco gehört, waren beziehungsweise sind die doch wie die SCREAMERS eine jener US-Bands, die seinerzeit das plakative, aber durchaus zutreffende Genre des „Synth Punk" prägten: Eine Band, die sich im Punk-Kontext bewegte, konsequent alte Bärte abschnitt und auf Rockismen in Form von Gitarren verzichtete, stattdessen auf moderne, futuristische Synthesizer setzte.

Klar, 30 Jahre später sieht man das anders, da ist elektronischer Charts-Müll der Feind, da ist ehrliche Handarbeit wieder gefragt, so ist eben der Lauf der Dinge. Seinerzeit aber waren Scotty Ryse und seine Band innovativ, wurden in einem Atemzug mit SCREAMERS und TUXEDOMOON genannt, erinnerten an eine Mischung aus TALKING HEADS, O.M.D.

und TUBEWAY ARMY, nahmen solch brillante Songs auf, dass die auch heute noch erstaunlich frisch klingen. Kein Wunder also, dass Leute wie Foree und Elektro-Musik-Tüftler aus aller Welt die UNITS verehren und remixen (im Juni 2009 erschien eine solche 12"), denn „Synth Punk" als Genre gibt dann doch einen etwas verkürzten Eindruck der Band, die nur von 1978 bis 1984 aktiv war.

Zwar haben die UNITS auch den einen oder anderen eher härteren Song, genauso lieben sie aber auch das Experimentieren mit verschiedensten Sounds und sind dann ganz schön experimentell und alles andere als glatte Synth-Popper vom Schlage TUBEWAY ARMY oder O.M.D., mit denen sie übrigens mal in den USA auf Tour waren.

Nach vielen Jahren, in denen nur Bootlegs ihrer Aufnahmen kursierten, ist mit dieser 21-Song-CD endlich eine würdige Zusammenstellung ihrer Aufnahmen erhältlich - als Digipak mit dickem, sehr schön gestaltetem Booklet, dessen Linernotes mit dem Satz „Fuck the guitars" beginnen.

Ein essentieller Release.