YESTERDAY'S RING

Diamonds In The Ditch

Punkrocker aus Montreal, die ein Herz für Country-Folk haben, entscheiden sich, diese in vielerlei Hinsicht artverwandten Stile zu vermengen, so wie es schon viele vor ihnen gemacht haben: Mit dem Unterschied, dass es vielen vor ihnen nicht so gut gelungen ist.

So gibt der Opener, „Moving out (to Florida)", die Marschroute vor, die „Diamonds In The Ditch" nehmen wird, indem er alles beinhaltet, was die Musik von YESTERDAY'S RING ausmacht: Eine Gitarre, die an Western-Sounds erinnert, ein intensives Schlagzeug, ein druckvoller Gesang, der ganz eindeutig aus dem Punkrock kommt, und das für Folktexte fast schon essentielle Ständig-in-Bewegung-Sein („I'm leaving this town for the last time") mit der klassischen Begleitperson („The devil's on my trail").

Auch wenn „DITD" kein Leitmotiv entwickelt wie beispielsweise die Alben von MURDER BY DEATH (Devil-Desert-Whiskey), so nimmt es die Hörer sofort in Beschlag, und spätestens mit dem wunderschönen Duett bei „Scrabble strip club" ist es dann um einen geschehen.

Einen Band, die es in einem Stück krachen lässt, im nächsten ruhige Töne anschlägt und der es gelingt, jemanden beide Male mitzureißen, die muss man sich unbedingt einmal anhören. Unterm Strich gefällt mir „DITD" besser als jedes für sich genommene Corb Lund-Album, nicht zuletzt weil es musikalisch rauher ist und es hier viel mehr Schimpfworte und Flüche gibt.