ALICE DONUT

Ten Glorious Animals

Von Mitte der Achtziger bis Mitte der Neunziger waren ALICE DONUT ständig auf Tour in Europa, spielten in jedem AZ, JZ und besetzten Haus in Deutschland, waren mit ihrem damals schon sperrigen, eigenwilligen freakigen Post-Punk/Hardcore harter Stoff, der aber Menschen, die seinerzeit NOMEANSNO oder VICTIMS FAMILY abfeierten, gleichermaßen gut gefiel.

Dann eine lange Pause, und 2004 überraschend das neue Album „Three Sisters“, dem, deshalb auch der Titel, im Rahmen einer Trilogie zwei weitere folgen sollten. 2006 erschien dann auch „Fuzz“, erneut auf dem Label des mit „Fuzz“ wieder eingestiegenen Gitarristen Dave Giffen, und nun folgt der dritte Streich, „Ten Glorious Animals“, allerdings nicht mehr allein auf dem bandeigenen Label, sondern als Co-Release mit ihrem früheren Partner Alternative Tentacles.

In einer besseren Welt wären ALICE DONUT Popstars geworden mit ihrem nicht immer sperrigen Psychedelic-Post-Punk, gleichauf mit den FLAMING LIPS und viel eingängiger als die BUTTHOLE SURFERS.

Und nun also „Ten Glorious Animals“, mit einem seltsamen Wesen auf dem Cover, das nach einem mutierten Homer Simpson aussieht: Ein Album, das es nicht verträgt, mal eben nebenbei gehört zu werden, das Konzentration und Aufmerksamkeit erfordert und dann mit kaleidoskopig bunter, dennoch wuchtig groovender Musik belohnt – und zum Schluss auch noch einem äußerst schrägen, aber gelungenen PIXIES-Cover: „Where is my mind“ wird da mit originaler Sägegitarre und Trompete statt Gesang gecovert! ALICE DONUT jetzt (wieder) entdecken, es ist nie zu spät!