EDDY CURRENT SUPPRESSION RING

s/t

Dieses Album hatte ich schon für Ox #70 im Februar 2007 besprochen, als es in Australien auf Dropkick erschien. Doch nun wurde dessen Qualität auch in den USA erkannt, und so hat Goner die CD neu aufgelegt, nachdem man 2008 bereits das zweite ECSR-Album veröffentlicht hatte.

Und das schrieb ich damals: Wer Konzerte zusammen mit SHUTDOWN 66, ONYAS und SAILORS spielt, der ist nicht nur in guter Gesellschaft, sondern lässt damit auch keinen Zweifel daran, wo man sich szenemäßig verortet.

ECSR aus Melbourne haben nach drei Singles ihren ersten Longplayer raus, und der ist trotz der seitens der Band immer wieder betonten musikalischen Verwurzelung im klassischen australischen (Punk-)Rock – X, SAINTS, EASYBEATS werden hier genannt – dann doch nicht der übliche rauhbeinige „Lad Rock“, sondern ein aus vielfältigen Einflussquellen schöpfendes Werk, das Sixties-Punk und den spröden Post-Punk-Sound von WIRE gleichermaßen beinhaltet, ohne sich jedoch wirklich weit von den eingangs erwähnten Kumpelbands zu entfernen.

Ich möchte nicht so weit gehen, ECSR als zähen Brocken zu bezeichnen, aber wer hier ein weiteres launiges Aussie-Rock-Album erwartet, dessen Erwartungen werden sicher nicht erfüllt, denn dem stehen seltsam sperrige Songs, etwa „Insufficient funds“ (erinnert mich an THE FALL) oder „Winter’s warm“, entgegen, erweisen sich die Herren mit den seltsamen Künstlernamen (Brendan Suppression, Eddy Current, Rob Solid, Danny Current) als reichlich eigenwillig, ohne jedoch zu überfordern.

Und in irgendeine hippe Kategorie passen sie sowieso nicht – es bleibt also weiter schwierig. Da bleibt nur der uralte Spruch, einfach mal selbst reinzuhören, sofern man mit mehr als einer der erwähnten Bands was anfangen kann und eine grundsätzliche Schwäche für Oz-Rock hat.