EELS

Hombre Lobo – 12 Songs Of Desire

Ein Album, das zu seinem Bart passt, wollte er aufnehmen. Am Ende ist es dann doch eher was fürs Herz geworden. Vier Jahre nach dem epischen „Blinking Lights And Other Revelations“ melden sich Mark Oliver Everett alias E und seine EELS mit ihrem wohl spartanischsten Album zurück, was in erster Linie daran liegt, dass man sich hier für spärliche Instrumentierung – das klassische Gespann aus Gitarre, Bass und Schlagzeug – entschieden hat.

Kein Vergleich also zu den komplexen Arrangements des Vorgängers. Für das Songwriting schuf E den Charakter des erwachsen gewordenen „Dog faced boy“ aus dem gleichnamigen Song vom „Souljacker“-Album, aus dessen Sicht zwölf Songs über Sehnsucht entstanden sind.

Die meisten davon sind direkt, driften aber in keine Klischees ab. Musikalisch setzt man auf raue Rock-Stomper und klassische Pop-Songs, wobei Letztere besser zu punkten wissen. „That look you give that guy“ etwa, das in seiner Harmonieführung unweigerlich an die BEATLES erinnert, gehört jetzt schon in die Riege der Klassiker im Band-Repertoire.

Als Pop-Songwriter macht sich Everett nun mal besser denn als ZZ TOP-Look- und Soundalike. Dennoch ist die Mischung stimmig und so schafft es „Hombre Lobo“, Bekanntes aufzugreifen und trotzdem wie keiner seiner Vorgänger zu klingen.

Das Songwriting ist ohnehin qualitativ hochwertig, kaum jemand schreibt so gut aus dem Leben gegriffene Texte wie E, wodurch sich das Gesamtwerk seiner Band hervorragend als Lebensbegleiter eignet.

So auch der neueste Streich, denn ein sehnsüchtiger „Dog faced boy“ steckt wohl in jedem von uns.